Über uns
Die Anfänge des Spmzg. gehen bis in das Jahr 1947 zurück. Es begann alles mit dem Wunsch, Musik zu machen.
Der Wunsch, den Menschen nach dem Kriege wieder ein Stück Lebensfreude zu geben, und was wäre da besser als Musik? Bei dem ersten Treffen waren nicht mehr als 12 Personen anwesend. Niemand konnte dort auch nur erahnen, was für eine lange musikalische Geschichte nun ihren Lauf nehmen sollte.
Die erste Frage an diesem Abend sollte heißen, womit sollen wir Musik machen, denn sie wollten Musik machen, und nicht auf dem Kamm blasen. Doch es waren keine Instrumente vorhanden. Nach langem Suchen, verbunden mit der nötigen Verbissenheit und der Not, die bekanntlich erfinderisch macht, fand man 4 kaputte Trommeln aus denen man mit viel Mühe und Geschick 2 einigermaßen spielfähige Trommeln basteln konnte. Aber wo nun eine Pauke hernehmen? - Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen fand man auf dem Hof von "Fierms Klein" eine Pauke, die von ihnen vergessen worden waren. Schnell erinnerte man sich, das die "Tommy´s" die Fahne des Schützenvereins geklaut hatten, daher fand man es mehr als Recht die Pauke im Gegenzug als Wiedergutmachung zu beschlagnahmen, und diese in das Eigentum des Spielmannszuges eingehen zu lassen. Für die zur Pauke gehörenden Becken fehlte natürlich das nötige Kleingeld, welches es zu besorgen galt.
Mit einem Repertoire von sage und schreibe zwei einstudierten Märschen zogen die Spielleute in die benachbarten Orte und traten bei Veranstaltungen als Spielmannszug auf. Das sogenannte Honorar für die Auftritte betrug mal eine Runde Bier oder auch mal ein Zwanzigmarkschein. Für dieses mühsam erspielte Geld konnte dann nach einiger Zeit die benötigten Becken gekauft werden.
Das erste Schützenfest nahte, und das nächste Problem tat sich abgrundtief auf. Was ziehen wir beim Schützenfest an? Wenn man sich in die Lage der Menschen im Jahr 1948 versetzt, weiß man, das die Menschen froh waren eine gute Hose für die Sonntagskirche zu besitzen!!! Tja, aber natürlich konnte auch diese Hürde überwunden werden. Über den Schwarzmarkt wurde ein Bündel `Nessel` ergattert. Köster Fennand fertigte aus diesen damaligen Schatz die weißen Hosen, und aus dem Rest des `Nessels` nähten die Mütter die benötigten Hemden. Die Freude und der Stolz über die erste Uniform muss überwältigend und ergreifen zugleich gewesen sein. So war man mit einer Uniform "ganz in weiß" und den Instrumenten für das erste Schützenfest im Jahre 1948 in Hauenhorst der Zeit entsprechend gut ausgerüstet.
Doch ein paar Tage vor dem Schützenfest stand der Spielmannszug wieder vor einem großen Problem. Der erste Tambour-Major und Ausbilder Heini Hülpert war der Meinung, dass die jungen Trommler noch nicht gut genug waren für ein Schützenfest. Er suchte sich kurzerhand zwei erfahrene Hauenhorster Musiker und Trommler.
Die beiden (Gebke und Schuste Bänd) waren sofort bereit auszuhelfen. Sie banden sich die Trommeln mit einigen Strohbändern um den Bauch und die `James Last Combo` von 1948 stand bereit.
Der Hinmarsch zur Vogelstange in Farks Busch klappte ja noch recht ordentlich, aber der Rückmarsch zum Vereinslokal Breckweg musste ohne die beiden alten Hasen durchgeführt werden. Die lange Dauer des Vogelschießens wurden den beiden zum Verhängnis. Ihre Kondition reichte nicht aus, der Stärke des Bierdurste zu widerstehen. Als kleine Ausrede für die beiden alten Haudegen könnte man hinzufügen, das die Destilations-Anlagen der damaligen Zeit nicht dem heutigen Standard entsprachen. *grins* Die Chance war gekommen, und mit vollem Elan und und geschwollener Brust spielten sich die beiden jungen Spielleute, Karl Lohoff und Paul Stegemann, direkt in die Stammmannschaft des Spielmannzuges.
Ab 1949 übernahm Hermann Lütkemyer den Tambourstab und die Leitung des Spielmannszuges. Im laufe der Jahre machte er einmal für ein Jahr Pause und übergab für diese Zeit den Stock an Karl Beckmann. Aber Hermann Lütkemyer leitete die Geschicke des Spielmannszuges mit viel Idealismus, Arbeit und Einfühlvermögen über 30 Jahre lang.
In ganz dringenden Fällen, sprich Ausfällen, standen Hermann Thöben und Alfons Hollefeld immer gern zur Verfügung. Im Jahre 1980 legte Hermman Lütkemeyer sein Amt immer nieder und übergab den Tambourstab an den jungen Spielmann Rolf Thöben. Dieser leitete den Spielmannszug bis 1998 mit sehr viel Erfolg.
Im Jahr 1998 feierte der Spielmannszug Bürgerschützen Hauenhorst sein 50 jähriges Geschehen mit vielen befreundeten Vereinen und Spielmannszügen. Ein berauschendes Fest, das viele Gäste und Musikliebhaber anlocken konnte! Seit 1999 führen André Spölming und Denise Kösters (als 1. und 2. Tambourmajor) mit viel Können über 30 Spielleute durch alle Feste und Veranstaltungen und tragen somit unseren Spaß und unsere Lust an der Musik in alle Ecken des Münsterlandes.